1995 begann ich, zum Thema Nationalsozialismus in Deutschland zu recherchieren und kam dabei in Kontakt mit KZ-Überlebenden und deren Vereinen, wie der Lagergemeinschaft des Frauenkonzentrationslagers Ravensbrück und dem Gedenkstättenarbeitskreis Berlin.
In den folgenden Jahren realisierte ich verschiedene Projekte mit und für die Überlebenden, sowohl künstlerische als auch dokumentarische.
Präsentation des Audioguides in der Gedenkstätte Ravensbrück, 2003
Von links: die Überlebenden Schura Terletzka, Edith Sparmann und Elisabeth Kunesch.
2005 Veröffentlichung der WebsiteRavensbrück - Überlebende erzählen
Interviews, Biografien, Bildmaterial und Informationstexte
Bundeszentrale für Politische Bildung - bpb
2003 Veröffentlichung eines Audioguides für die Gedenkstätte Ravensbrück
basierend auf Interviews mit 13 Überlebenden des Konzentrationslagers
Veröffentlichung der CD Sie blieb dort für immer und ewig
Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück
Interviews mit 13 Überlebenden
Aktion Sühnezeichen, 2003
2002 fliegen ohne flügel
Szenische Komposition für Ensemble, 20 Vogelkäfige und Kassettenrekordern in einem Park in der Morgendämmerung
Auftragskomposition der Berliner Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur
1999
Kalender 2000
24 Biografien und Porträts von Überlebenden des Frauenkonzentrationslagers Ravensbrück
Gedenkstättenarbeitskreis Berlin, 1999
1997 BLÜHENDE LANDSCHAFT - Zwangsarbeit unter dem NS-Regime
Szenische Komposition für Ensemble und Video
UA: 1998 mit Susanne Kukies - Stimme, Kirsten Reese - Flöten, Günter Heinz - Posaune, Robin Hayward - Tuba, Veronika Otto - Cello, Matthias Bauer - Kontrabass
Kulturzentrum Weiße Rose, Berlin
RAVENSBRÜCK - ÜBERLEBENDE ERZÄHLEN CD, Audioguide und Website
Aufgrund des hohen Alters der Überlebenden des Frauenkonzentrationslagers Ravensbrück haben wir Ende der 1990er Jahre begonnen, einen Audioguide mit ihren Stimmen für die Gedenkstätte Ravensbrück zu produzieren. Ich habe 13 Überlebende aus acht verschiedenen Ländern interviewt, um ihr Zeugnis für die nächsten Generationen zu erhalten, damit sich die Geschichte nicht wiederhole (vgl. Elisabeth Kunesch, Überlebende).
Im Jahr 2003 übergaben wir in einer sehr bewegenden Zeremonie in Anwesenheit vieler Überlebender des Frauenkonzentrationslagers Ravensbrück den Audioguide der Gedenkstätte Ravensbrück zusammen mit der CD Sie blieb dort für immer und ewig - 13 Überlebende berichten. Es war der erste Audioguide über ein Konzentrationslager, der ausschließlich auf den Stimmen von Überlebenden basiert.
Kalender 2000 - 24 Biografien und Porträts von Überlebenden des Frauenkonzentrationslagers Ravensbrück, Gedenkstättenarbeitskreis Berlin, 1999
Uraufführung fliegen ohne flügel, Berlín 2002
fliegen ohne flügel
Szenische Komposition für Ensemble, 20 Vogelkäfige und Kassettenrekordern in einem Park in der Morgendämmerung, 2002
Auftragskomposition der Berliner Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur
In den Jahren, in denen ich Projekte mit und für die Überlebenden des Frauenkonzentrationslagers Ravensbrück realisiert habe, habe ich mit vielen von ihnen im persönlichen Kontakt gestanden. Abgesehen von ihren unmenschlichen Erfahrungen als KZ-Häftlinge haben wir viele Momente geteilt, in denen sie mir ihre unermessliche Lebensfreude und -kraft, ihre Weisheit und Herzlichkeit vermittelt haben. Mit einigen von ihnen wurde aus dem Kontakt eine Freundschaft.
Als ich 2002 vom Berliner Senat für Wissenschaft, Forschung und Kultur einen Kompositionsauftrag erhielt, wollte ich auch von diesem Teil des Lebens unter unmenschlichen Bedingungen Zeugnis ablegen.
fliegen ohne flügel ist eine szenische Komposition und Installation in einem Park in der Morgendämmerung. In der Installation sind die Stimmen von Überlebenden des Frauenkonzentrationslagers Ravensbrück zu hören, die über ihre persönlichen Erfahrungen während der Haft, über Widerstandsaktionen, über die gegenseitige Solidarität der Häftlinge und auch über Gesang sprechen.
Eine Stunde lang, von der Dunkelheit der Nacht bis zum schwachen Licht der Morgendämmerung, wurde der Park zu einem magischen Ort, der die Erinnerung an die Vergangenheit wach werden ließ - verschwunden und doch gegenwärtig.
Uraufführung: Susanne Kukies-Stimme, Kirsten Reese-Flöten, Günter Heinz-Posaune,
Robin Hayward-Tuba, Veronika Otto - Cello, Matthias Bauer – Kontrabass
Kulturzentrum Weiße Rose, Berlin 1998
BLÜHENDE LANDSCHAFT - Zwangsarbeit unter dem NS-Regime Szenische Komposition für Ensemble und Video
1995 gewann die Forderung von Zwangsarbeiter*innen nach Entschädigung für die Ausbeutung ihrer Arbeitskraft unter dem NS-Regime an Bedeutung.
In mehr als 90 % der deutschen Unternehmen, in der Landwirtschaft und sogar in kirchlichen Einrichtungen wurde ihre Arbeitskraft ausgebeutet. Siemens baute eine Fabrik direkt neben dem Frauenkonzentrationslager Ravensbrück und zwang die Häftlinge unter unmenschlichen Bedingungen, Waffen für den Krieg zu produzieren.
Nach zweijährigerRecherche in verschiedenen Archiven und Interviews mit Überlebenden wurde 1997 das Bühnenwerk BLÜHENDE LANDSCHAFT Zwangsarbeit unter dem NS-Regime uraufgeführt.
Verschiedene Gruppen und Verbände, die sich auf dieses Thema spezialisiert hatten, schlossen sich der Aufführung an, informierten die Öffentlichkeit und gaben der Forderung nach Entschädigung Auftrieb: Nach jahrelangem Kampf wurde 1998 schließlich ein staatlicher Fonds für eine - wenn auch geringe - Entschädigung eingerichtet.